Mit Balkonsolar die Energiewende selbst in die Hand nehmen. Unter diesem Motto stellten am 14. Juni die Referenten Klaus-Uwe Gollmer und Joachim Brinkmann vom Umwelt-Campus Birkenfeld die Technik der Steckersolargeräte vor. Die erste Veranstaltung der Initiative Bürgerenergie Saarbrücken in den Räumen des co:hub66 war mit 60 Gästen gut besucht.
Neben einer kurzen Einführung über die Notwendigkeit eines beschleunigten Ausbaus der Erneuerbaren angesichts des Klimawandels und ganz konkreten Hinweisen, wie in Haushalten der Stromverbrauch reduziert werden kann, standen die Mini-PV-Anlagen im Mittelpunkt. Mit Balkonsolar vom Konsumenten zum Produzenten werden, dafür gab es eine Menge Informationen und praktische Hinweise zur Umsetzung. Dabei wurde auch mit bekannten Vorurteilen aufgeräumt. Zum Beispiel, dass nur bei Südausrichtung der Module ein sinnvoller Stromertrag möglich ist. Falsch, sogar bei Nordausrichtung und 90 Grad Panelaufständerung werden 50% Stromertrag erzielt. 50% der Maximalausbeute liefern die Anlagen auch, wenn die Sonne gar nicht scheint. Die diffuse Strahlung machts möglich. Anhand von Modellrechnungen wurde dargestellt, dass sich eine Balkonsolaranlage schon nach 4 Jahren amortisiert. Dabei sollte man immer darauf achten, Verbraucher wie Spülmaschine und Waschmaschine dann einzuschalten, wenn die Sonne Strom liefert. Denn das Optimieren des Eigenverbrauchs unterstützt die Rentabilität der Anlage.
Auch auf die rechtlichen Rahmenbedingungen wurde hingewiesen. So fallen mit dem „Solarpaket 1“, das noch vor der Sommerpause beschlossen werden soll, wesentliche Hürden für die Installation weg. So werden rückwärtsdrehende Zähler vorübergehend geduldet, der Schuko-Stecker als Anschluss erlaubt, die Leistungsgrenze von 600W auf 800W erhöht und die Anmeldung über einen einfachen Eintrag in das „Marktstammdatenregister“ ermöglicht. Man sollte also jetzt loslegen mit der Energiewende und sein eigenes Solarkraftwerk installieren.